Genfer Kardy (Cardon épineux genevois AOP)

Ein typisches Genfer Gemüse

Die Geschichte des Kardy

Bereits die Griechen und die Römer verspeisten den stacheligen Kardy. Er gehört zur selben Familie wie die Artischocke und beide wurden ursprünglich im Mittelmeerraum angebaut. Im 16. Jahrhundert brachten die Hugenotten den Kardy aus dem Süden Frankreichs nach Genf. Er wurde zunächst im Gebiet von Plainpalais angebaut, nach dem Widerruf des Edikts von Nantes im Jahr 1685 dann zwischen Arve, Rhone und der Jonction. Im Laufe der Jahre verfolgten die Gemüsegärtnerinnen und Gemüsegärtner eine Selektion und optimierten die Sorten, bis schliesslich die Kardysorte Cardon épineux argenté de Plainpalais entstanden war. Dieses in der Schweiz einzigartige Gemüse ist also das Ergebnis eines jahrhundertealten Wissens der Genfer Gemüsebauern.

Tradition, der richtige Boden, gewisse typische Merkmale und viel fachliches Geschick: Das sind die Zutaten, die das Gemüse zu einem edlen Produkt werden liessen. Dies wurde durch die Verleihung der kontrollierten Ursprungsbezeichnung (AOC) im Jahr 2003 gewürdigt, aus der inzwischen eine geschützte Ursprungsbezeichnung (AOP) geworden ist. Der Genfer Kardy war somit das erste Schweizer Gemüse mit kontrollierter Ursprungsbezeichnung. Der Cardon argenté épineux de Plainpalais ist eine grosse Pflanze, die bis zu 1,50 m hoch wird. Ihre Blattstiele sind breit und fleischig, die Blätter grün glänzend an der Ober- und silbern oder matt-weiss an der Unterseite. Der Kardy ist ein mehrjähriges Gewächs voller Gegensätze: rustikal und schmackhaft zart in einem. Er gehört zur gleichen Familie wie die Artischocke und der Topinambur und enthält viel Kalium.

Der Cardon argenté épineux genevois (AOP) ist ein traditionelles Produkt, das viel Know-how voraussetzt, sowohl beim Anbau wie bei der Zubereitung. Die Blattstiele werden meist gebleicht, bevor sie gekocht werden. Dadurch sind sie weicher und schmecken weniger bitter. Ihre Konsistenz bleibt jedoch knackig und fest, ohne dass sie Fäden ziehen. Damit eignet sich Kardy für unterschiedlichste Gerichte: Gratins, Salate, Wähen oder auch Suppen.

Ein Gemüse, das jeder Feinschmecker und jede Geniesserin kennen sollte – auch über die Kantonsgrenzen hinaus.

 

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