Die 1949 gegründete Genossenschaft Union Maraîchère de Genève (UMG) vereint die Genfer Gemüsegärtnerinnen und Gemüsegärtner unter einem Dach und vermarktet ihre Produktion.
Im Laufe der Jahreszeiten bauen unsere 31 Mitglieder gemeinsam mehr als 100 Sorten Gemüse und Kleinobst an. Mit dem Boden tief verbunden und mit Begeisterung im Beruf sind die Produzentinnen und Produzenten der UMG bestrebt, althergebrachtes Wissen mit innovativen Ansätzen zu vereinen.
Die Mitglieder der UMG bauen jedes Jahr 30 000 Tonnen Gemüse an – 80 % der gesamten Produktion des Kantons Genf. Sie sind die grössten Tomatenproduzenten der Schweiz. Mit einem Umsatz von CHF 100 Millionen und mehr als 600 Mitarbeitenden ist die UMG ein wichtiger lokaler Wirtschaftsakteur.
Im Sinne einer kontinuierlichen Weiterentwicklung ist die Genossenschaft bestrebt, auf den Wandel der Produktions- und Konsumgewohnheiten zu reagieren und innovative und verantwortungsvolle Lösungen anzubieten.
Dazu hat sie im Jahr 2000 eine eigene Produzentenmarke geschaffen: Côté Jardin. Sie hilft den Konsumentinnen und Konsumenten, die Produkte der UMG leicht zu erkennen. Côté Jardin stützt sich auf die Werte Qualität, Regionalität und Saisonalität. Die Marke steht als Garantie dafür, dass das Gemüse aus regionaler Produktion stammt und die internen Vorgaben und Produktionsbedingungen streng befolgt werden. Das Gemüse von Côté Jardin trägt ausserdem die Label Genève Région – Terre Avenir (GRTA) und Suisse Garantie.
Im Jahr 2008 eröffnete die Genossenschaft in Carouge ihren ersten Laden für Früchte und Gemüse zweiter Klasse zu reduzierten Preisen. Damit wollen wir der Bevölkerung Gemüse zu vorteilhaften Preisen anbieten und gleichzeitig der Lebensmittelverschwendung entgegenwirken. Zudem erschliesst sich daraus eine zusätzliche Einkommensquelle für unsere Produzentinnen und Produzenten, denn so können sie Ware verkaufen, die sie früher wegwerfen mussten. Unser Laden arbeitete gleich von Anfang an mit gemeinnützigen Organisationen zusammen, um die Solidarität in der Region Genf zu unterstützen. Bereits im Folgejahr wurde die UMG Partner von Espace-Terroir, einem Genfer Pionier für die Lieferung von Körben mit Früchten, Gemüse und traditionellen Produkten aus der Region, mit Schwerpunkt Regionalität, Vielfalt und Qualität.
Die Genossenschaft wuchs weiter und konnte 2014 ein neues Lager- und Vertriebsgebäude in Perly einweihen. Dieses befindet sich näher an den Mitgliedsbetrieben und widerspiegelt das Engagement der UMG für die nachhaltige Entwicklung. Das Gebäude beherbergt auch den Hauptsitz der UMG und wurde für seinen direkten Beitrag zur Lebensqualität des Kantons mit dem Wirtschaftspreis der Genfer Handels-, Industrie- und Dienstleistungskammer (Chambre de commerce, d’industrie et des services de Genève, CCIG) ausgezeichnet. Unser Ansatz der Nachhaltigkeit beschränkt sich aber nicht nur auf den Sitz der UMG, sondern er umfasst auch unsere Produzentinnen und Produzenten, von denen bereits ein grosser Teil über eine Solaranlage verfügt.
Gestützt auf diese Erfahrungen hat die UMG beschlossen, ihr Engagement weiter auszubauen. In ihrer gesamten Tätigkeit setzt sie immer mehr auf nachhaltige, solidarische und innovative Initiativen: Erwerb eines Foodtrucks, um den direkten Kontakt zur Bevölkerung zu fördern, Aufbau eines Sortiments an verarbeiteten Erzeugnissen, hergestellt aus unverkauften Restwaren der lokalen Landwirtschaft, Verzicht auf Kunststoff und Einsatz ökologischer Verpackungsmaterialien, Beitritt zur Vereinigung Demain la Terre, um die gesamte Genossenschaft zu einem kontinuierlichen Ansatz zugunsten der nachhaltigen Entwicklung zu verpflichten.
Mit dieser Dynamik, die in Zukunft noch Fahrt aufnehmen wird, möchte die Union Maraîchère de Genève ihre Verantwortung voll und ganz wahrnehmen und mit gutem Beispiel vorangehen, um alle drei Dimensionen der nachhaltigen Entwicklung besser und umfassender zu berücksichtigen.
Für Xavier Patry, Direktor der UMG, ist es «entscheidend, den Kontakt zur Bevölkerung zu suchen, um den Verkauf über kurze Vertriebswege, die Qualität und die regionale Landwirtschaft in den Mittelpunkt zu stellen». Er erinnert daran, dass ein Viertel aller in der Schweiz konsumierten Tomaten von den Gemüsebäuerinnen und Gemüsebauern der UMG angebaut wurde.