Ort: Athenaz
Fläche: 55 ha, davon 3 ha Linsen und 2 ha Kürbis und Saatgut
Anbaumethode: Freilandgemüsebau
Spezialität: Linsen und Saatgut
«Ich mag es, fachübergreifend zu denken und Klischees zu überwinden.»
Samuel stammt aus einer Bauernfamilie aus der Region und erzählt, wie schon seine Urgrossmutter zweimal pro Woche auf den Markt fuhr, um dort ihr Gemüse zu verkaufen. Von ihr hat er die Gemüsefelder übernommen und behalten. Sie befinden sich heute neben Flächen im Ackerbau und Feldern mit Pflanzen, die für die Produktion von Saatgut angebaut werden. Samuel, der neugierige, weltoffene und geschickte Alleskönner mit Herz, arbeitet gerne fachübergreifend und wirft Klischees über Bord, um mehr Platz für Denkanstösse, Intuition und Kreativität zu schaffen. Dies ist zweifelsohne der Grund, weshalb Samuel die Produktion von Saatgut besonders mag: «Es ist eine spannende Tätigkeit, bei der man jedes Jahr einen anderen Ansatz und eine andere Philosophie verfolgen kann. Der Anbau von Saatgutpflanzen erfordert viel Beobachtungsgabe. Man muss die Situation gut einschätzen und beurteilen können, um optimale Entscheidungen zu treffen.» Kein vorgegebenes Vorgehen, sondern eine sorgfältige Analyse und neue Ideen: «Ich erfinde häufig neue Vorgehensweisen und verändere meine Maschinen, die ich sehr gut kenne – nur wenige haben heute noch ihre ursprüngliche Form.» Neben der Landwirtschaft und dem Gemüseanbau produziert Samuel auch Fertigrasen, ist in der Politik aktiv, leitet die kantonale Wahl- und Abstimmungskommission, hält Bestattungszeremonien ab und singt im Chor der Kirchgemeinde mit.
Lieblingsbeschäftigung: Die wahre Leidenschaft Samuels sind die Menschen: Er liebt es, sie zu betrachten, zu verstehen suchen und zu beobachten. Für ihn sind menschliche Beziehungen wesentlich.
Lieblingsgemüse: «Diese Frage ist genauso unmöglich zu beantworten wie: Welches ist deine Lieblingsjahreszeit? Aber da ich antworten muss, sage ich Tomaten, weil man sie auf 1 000 verschiedene Arten zubereiten kann.»
Das tut er für die Nachhaltigkeit: «Der Feind des Nachhaltigen ist die Werbung und das Administrative. Damit meine ich einen Beamten, der die Vorschriften befolgt, ohne zu wissen weshalb und ohne sie zu hinterfragen!»
Aus seinem Leben: «Jedes Jahr bringe ich meine Esel und meine Ziege zur Fête de la Tomate. Es ist sehr spannend, die Menschen zu beobachten, die diese Tiere trotz ihres schlechten Rufs ins Herz schliessen. Auch bei den Menschen sollte man das Klischee überwinden, dass gewisse Personen Esel oder Ziegen sind, damit man hinter die Fassade blicken kann und lernt, sie zu mögen.»